
Pressenotizen
Inselflieger Ferry-Flight Britten-Norman BN-2 Islander
05.02.09 -- Ab sofort sind wir auch über das Satellitentelefon erreichbar.
06.02.09 -- Hendrik und Werner, seit Anfang der Woche in Japan, kommen mit
den vorbereitenden Arbeiten in Niigata gut voran.
Die Ferry-Tanks und die Kraftstoffpumpen sind eingebaut und getestet. Die
100-Stunden-Kontrollen sind abgeschlossen.

The "BIRDS" D-ILFC + D-ILFD

Der Ferry-Tank von hinten nach vorne gesehen
Von vorne nach hinten mit Fuel-Panel + Einfüllstutzen
Für Klaas, Johannes und Rainer geht's am Montag 09.02.09 los!
Ab Frankfurt über Seoul nach Niigata. Ankunft Dienstagabend 10.02.09 in Japan.
09.02.09 -- Harle (EDXP) - 0730 L Meeting der Japan-Reisenden. Während Klaas
noch ein paar Runden Harle-Wooge fliegt, schafft er dem
Präsidenten Freiraum, um die notwendigen Dokumente zu komplettieren und zu
überreichen.
Originalpapiere in Form von "Permit to fly" und der zugehörigen technischen "Approval
Form", sowie die englische Ausführung
des Versicherungsnachweises werden zusammengestellt.
Letzte Absprachen mit allen Anwesenden, begleitet mit von Herzen kommenden
Wünschen zum guten Gelingen des Ferry-
Fluges, werden getätigt. Nach dem Umladen des Gepäcks in Hendrik's Auto folgt
eine kurze Verabschiedung und man entlässt
uns in die gut vorgeplante Reise.
Um 1015 L fahren wir bei -1°C und dunstigem Wetter mit einzelnen Schneeschauern
von Harle in Richtung Frankfurt Flughafen
ab.
Johannes fährt, Rainer navigiert und Klaas hält uns alle mit alten und neuen
Fliegergeschichten bei Laune. Mit einer kleinen
Pause erreichen wir über Wittmund, Wiesmoor, Leer, A 31, Bottrop, A 3,
Leverkusen und Köln schließlich nach 530 Km
Frankfurt (EDDF) um 1500 L. Johannes parkt das Auto unter Notiz des
Stellplatzes, weil Werner nach seinem Rückflug am
13.02.09 mit der Linie nach Frankfurt, den Wagen wieder nach Harle fährt.
1530 L Einchecken des Fluges Korean Air KE 906 am Terminal 2.
100 kg Gepäck für 3 Personen waren im Vorfeld angekündigt und kostenfrei
genehmigt worden.
Einen Großteil des Gewichtes wurde von den mitzuführenden Geräten und
Ersatzteilen verursacht.
Starter und Magnete für alle Fälle, neue Mode-S-Transponder,
GPS-Navigationsgeräte, persönliche Notsender, das Sat-Telefon,
die neuen Headsets (Kopfhörer) und nicht zuletzt die schweren
Flugnavigationsunterlagen und Karten der halben Welt.
Ein kleines Fragezeichen wurde fällig, weil wir nur ein One-Way-Ticket ohne
Japan-Visa vorweisen konnten.
Dies wurde nach der Erklärung, dass wir mit "eigenen" Flugzeugen wieder
zurückfliegen und nach dem Unterzeichen eines
Formblatts, relativ schnell glatt gebügelt.
Frau Glaser von Korean Air erinnerte sich an Hendrik und Werner eine Woche
zuvor...
Um 1615 L sind wir mit dem Check-In durch.
Ein leichter Snack beim "besten Schotten" ;-) am Platz mit Blick auf die
Landebahnen und das Vorfeld von Frankfurt stimmten
uns dann weiter aufs Fliegen ein. Im Minutentakt starten und landen die
"kleineren" Flugzeuge
(B-737, A-319, A320, Regional-Jet), die die Geschäftsleute mit
Tagesrandverbindungen innerhalb Europas hin- und her
befördern.
Später vermehrt dann die "Dickschiffe" (B-747, A-330, A340, MD-11) aus Übersee
und Fernost, darunter auch unsere Korean Air
Boeing 747-400 aus Seoul/Korea.
Um 1815 L erfolgte die Passkontrolle und der Sicherheitscheck. Klaas' Notebook
musste zum Sprengstoffcheck, aber ohne
positiven Befund. ;-)
1845 L Beginn des Boarding. Unsere Sitzreihen der Economy-Klasse wurden zuletzt
aufgerufen. Reihe 32 und 42 auf der
rechten Seite sicherten uns Notausstiegsplätze mit großzügiger Beinfreiheit, was
speziell Klaas mit 1,92 m Körpergröße sehr
entgegenkam.
1905 L Pushback von der Parkposition und der Start um 1927 L (1827 UTC)
verliefen reibungslos.
Freundlicher Service beim Abendessen und beim Frühstück am nächsten Morgen. Mehr
oder weniger gut konnten wir zwischen
einer 1/2 Stunde und 3 Stunden schlafen. Die Route führte über Estland und
Sibirien bei Nacht, sowie Irkutsk und China am
Morgen.

10.02.09 -- Ankunft in Seoul/Korea um 0400 UTC, entsprechend 1300 L bei
dunstigem Wetter und 6° C.
Noch mal Security-Check und alles auf Halt. Johannes' Mini-Taschenmesser aus
Helgoland wurde nach zweimaligem
Screenen der Jacke entdeckt und mit einem "DuDu" eingezogen.
Zwei Cappuccino und 4 Stunden später um 1715 L Einchecken für Korean Air KE 763,
einer Boeing 737-900, für den Flug nach
Niigata/Japan. Start um 1808 L mit einem kurzen Stück quer über Korea nach
Japan.
Deutlich enger sitzend und mit einem Abendessen versehen landen wir schon nach
kurzen 1:36 Stunde um 1944 L (1044 UTC)
in Niigata bei 7° C und bestem Sichtflugwetter.
Nach dem Gesundheitscheck mit einer Infrarotkamera, die die Körper-Temperatur
misst, erreichten wir den Schalter für
die Einwanderungsbehörde (Immigration). Hier kommt es zu einem kreischenden
Halt, weil wir keinen japanischen
Ansprechpartner nennen konnten und auch keine Telefonnummer parat hatten. Mit
dem Hinweis, dass wir von Hendrik
abgeholt werden, rannte der fleißige und bemühte Beamte zum Ausgang, um sich
dann von Hendrik die benötigten Auskünfte
persönlich zu holen. Absolut vorbildlich, Respekt!
Hendrik und sein japanischer Mechaniker empfingen uns herzlich und wir brachten
zunächst die schwereren Ersatzteile
sofort in den Flugzeug-Hangar. Flugzeuge kurz sichten, sehen prima und fertig
vorbereitet aus!
Dann ca. 20 Minuten Autofahrt ins Hotel, um Werner zu treffen, schnelle 2 Bier,
um müde zu werden und die Meisten
verschwinden gegen Mitternacht im Bett. Ich quäle mich noch ein wenig mit dem
Internet-Upload dieser Seite
und skype
dafür zum Ausgleich mit Claudia zu Hause (...tolle Sache, Skype-Video-Telefon,
komplett kostenfrei).
11.02.09 -- Nach einer kurzen Nacht, mit Jet-Lag-Symptomen bei allen frisch
Angereisten, treffen wir uns zum gemeinsamen Frühstück,
um anschließend zum Flugplatz zu fahren. Beim Aufarbeiten der letzten Mails von
FSI bezüglich Überflug- und
Landegenehmigungen sieht alles ganz zufrieden stellend aus.
Wir machen uns gemeinsam über die Flugzeuge her und beginnen mit dem Auswechseln
der Transponder.
Die neuen TRIG-Mode-S-Transponder sind im Vorfeld schon auf die Flugkennzeichen
programmiert worden und können
nun ohne weitere Probleme im gleichen Einschubkasten des Avionik-Racks
untergebracht werden.
Die GPS-Garmin-495 werden mit den Halterungen am Steuerhorn bzw. auf dem
Instrumentenbrett befestigt, mit der
vorbereiteten Flugzeug-Stromversorgung verbunden, sowie die externe Antenne
hinter der Windschutzscheibe fixiert.
Alle Piloten überprüfen ihre persönliche Überlebensausrüstung und befestigen
noch einige zusätzliche Teile an der
Schwimmweste oder Kälteschutzanzug. Der schon erwähnte persönliche Notsender,
ein Notspiegel, eine Trillerpfeife, diverse
Not- und Blitzleuchten und Neopren-Kopfschutzhauben werden unverlierbar
angebracht.
Durch das Anbringen von dezenten "Inselflieger"- Aufklebern werden die "Birds"
auch äußerlich in Besitz genommen.
Werner macht uns mit seinem Ferry-Tank-Kraftstoffpumpen- und Ventil-System
vertraut. Die Erklärungen sind eindeutig
und gehen einher mit einer selbsthergestellten, bebilderten Bedienungsanweisung,
die auch auf alle Eventualitäten eingeht.
Schalter und Ventile auf der Hauptschalttafel sind sinnvoll und unzweifelhaft
beschriftet; dies baut unser Vertrauen in das
ungewöhnliche Ferry-Flug-Kraftstoffsystem weiter aus.

Gegen Mittag statten wir dem örtlichen Flugberatungsbüro (AIS) einen Besuch ab,
mit der Absicht je einen lokalen Testflug
mit den Flugzeugen anzukündigen. Dies wurde uns, in einem schon frühen Stadium
des aufkommenden Gesprächs, mit dem
Hinweis auf die japanische Gesetzgebung, verwehrt. Ausländisch zugelassene
Flugzeuge bedürfen für innerjapanische Flüge
einer separaten Genehmigung der japanischen Luftfahrtbehörde, die 3-10 Tage im
Voraus zu beantragen ist.
Die Genehmigung unseres Antrags für den Flug von Niigata nach Naha und weiter
nach Subic Bay beinhaltet nicht die
lokalen Testflüge.
Der AIS-Flugberater zeigte sich sehr verständnisvoll und bot uns eine
Telefonnummer der Luftfahrtbehörde an, mit dem
Hinweis auf den heutigen nationalen Feiertag. Also kein Testflug heute!
Die vorgelegten Flugpläne für die beiden ersten Etappen wurden ohne
Einschränkung akzeptiert. Die Flugberater kopierten
uns noch einige Anteile der japanischen VFR-Sectional-Karte in doppelter
Ausfertigung und entließen uns mit dem Ausdruck des
Bedauerns, aber auch ihnen seien die Hände in diesem Fall gebunden.
Mittagszeit und gemeinsames Essen im Flugplatz-Snack-Laden. Hier war das Essen
in plastinierter Form im Schaufenster
ausgestellt und man konnte nach Bildern bestellen, geht auch ;-)

Mr. Kimura, unser japanischer Flugzeugmechaniker
Frisch gestärkt schleppte uns Mr. Kimura, der äußerst hilfreiche, japanische
Mechaniker, die Flugzeuge aus dem Hangar auf
das Vorfeld. Dort unterzogen wir alle Systeme einer ausgiebigen
Funktionskontrolle. Die, für uns ungewohnten,
Einspritzmotoren verlangen eine etwas modifizierte Handhabung beim Anlassen und
bei der Gemischanpassung. Alle Avionik-
Geräte und -Anzeigen sind funktionsbereit, die Enteisung, die Steuerung und die
Bremsen arbeiten einwandfrei.
Einen großen Teil des Testlaufs verbringen wir mit den Umpumpverfahren aus dem
Ferry-Tank in die Tragflächentanks.
Auch hier gibt es keine Überraschungen, außer der Erkenntnis, dass wenn der
Ferry-Tank leer ist, sich die Kraftstoffdruck-
anzeige sofort bemerkbar macht und anschließend der Motor Leistung verliert.
Hier wissen wir also jetzt genau, wann
der Punkt erreicht ist, der durch die nicht ausfliegbare Menge Kraftstoff des
Ferry-Tanks definiert ist.
Das Satellitentelefon funktioniert mit der externen Antenne hinter der
Windschutzscheibe ohne Komplikationen.
Das anschließende Auslitern der Tanks im Vergleich zur Tankanzeige zeigt auch
keine Abweichungen. Wir hangarieren die
Flugzeuge wieder, räumen auf und begeben uns ins Hotel. Frühes Abendessen beim
"Italiener" (... man schimpft uns
"Kulturbanausen"), aber wir wollen in Anbetracht der vor uns liegenden, langen
Flüge keine kulinarischen Experimente
eingehen.
Der Tag war mild und trocken bei 8°C bis zum Abend, wo ein Gewitter mit starken
Regenfällen den Weg zum Abendessen
etwas beschwerlich gestaltete. Eine sehr fürsorgliche Mitarbeiterin des Hotels
stellte uns ungefragt 5 Regenschirme zur
Verfügung, so blieben wir wenigstens einigermaßen trocken.
Heute keinen "Absacker", sondern früh ins Bett, morgen dann Flugzeuge tanken,
Gepäck verstauen und Rettungsflöße
bereitstellen. Wir arbeiten weiterhin planmäßig für ein "Ready-to-go"!
12.02.09 -- 0800 L gemeinsames Frühstück, anschließend fahren Hendrik, Werner
und Johannes zum shoppen ;-) D.h. Mineralwasser und
Obst und Powerriegel für den Flugproviant der nächsten Tage, sowie
Druckerersatzpatronen, Klebeband und Schraubendreher
werden für die weitere Reise beschafft. Klaas und Rainer arbeiten die
FSI-E-Mails der Nacht ab und updaten den
Organisationsplan. Hendrik's GPS wird, wie schon alle anderen Crew-GPS-Geräte,
noch auf die pazifische Datenbasis
umgestellt und die geplanten Routen werden hochgeladen, damit wir alle auf die
gleichen Daten zugreifen können.
Danach werden auch sie von Mr. Kimura abgeholt und man trifft sich am Flugplatz.
Verstauen von Gepäck und Proviant in die
Flugzeuge ist angesagt. Die Routen auf den Papierkarten werden markiert, um sie
in dem Gewirr von Luftstrassen besser
wieder finden zu können. Die beiden Rettungsflöße kommen "just-in-time"; sie
sind erstaunlicherweise sehr handlich und
werden gleich an ihrem Bestimmungsplatz hinter den Pilotensitzen verbracht.

Rettungsfloß für 4, max. 6 Personen mit Survivalpaket
Gemeinsames Mittagessen beim Japaner im Terminal. Mr. Kimura, Hendrik und Werner
bereiten die Flugzeuge zum Betanken
vor und schleppen sie vor die Halle aufs Vorfeld. Klaas, Johannes und Rainer
gehen zu AIS und geben die Flugpläne für die
ersten beiden Etappen auf und lassen sich Kopien, von den inzwischen
eingetroffenen Genehmigungen, anfertigen.
Wieder zurück vor dem Hangar, beginnen wir das erstmalige vollständige Auftanken
des Ferry-Tanks. Er braucht schon eine
Weile, um beide Flugzeuge mit je 1300 Liter AVGAS zu betanken. Der Tankwagen
musste zwischendurch selber nachtanken.
Der 900 Liter Tank auf dem Kabinenboden sieht schon gewaltig aus. Flugzeuge
schnell wieder aus der Sonne, wegen der
Ausdehnung und zurück in den schattigen Hangar.

900 Liter Ferry-Tank "Turtle-Pac"
Tommy "Tokyo" Nishimura, der Flugzeughändler, besucht uns, um mit Hendrik die
letzten Zollpapierangelegenheiten zu klären.
Wir treffen uns im Anschluss zu einem gemeinsamen Abendessen im Hotel, heute
chinesisch...
Wettervorhersagen und NOTAMS für die morgige Route werden noch studiert und dann
ist es Zeit frühzeitig ins Bett zu
kommen. Morgen geht es früh los !
Fortsetzung folgt...siehe Logbucheinträge unter "Die
Durchführung"
...wir sind glücklich und zufrieden am 27.02.09 um 1700
Local in Harle, Ostfriesland gelandet!
Ein ausführlicher Bildbericht wurde in
der Mai-Ausgabe des Ostfriesland-Magazin veröffentlicht.
Einen weitere tolle Bildreportage wurde
in der Juni-Ausgabe des Aerokurier veröffentlicht.

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